Gebäude. Die Kirche, die jetzt den Gutshof Engbjerggård als einzigen Nachbarn hat, zeichnet
sich durch ihre besondere Lage bei den Abhängen über den niedrigen Strandwiesen und nahe
den Seen nach Norden (siehe Abb. 3) in der Gemeinde Harboøre aus, deren Kirche bis 1810 ein
Anbau zu Engbjerg Kirche war. Die Kirche ist der Kern eines kleinen romanischen Quadersteingebäudes
mit Schrägkantensockel, dessen Chor offenbar eine Zeitlang für sich stand. Die Türen des
Schiffes sind verblendet, doch von außen sichtbar (Abb. 6, 13), während eines der ursprünglichen
Fenster, das nördliche des Chores (siehe Abb. 6), noch in Benutzung ist. Die übrigen Fenster, deren
rundbogige Fensterstürze in dem stark umgesetzten Mauerwerk wiederverwendet wurden
(Abb. 9-10, 12), wurden entweder zugemauert oder verschwanden bei späteren Erweiterungen
der Fenster. Der Chorbogen wurde vermutlich umgebaut und im Spätmittelalter verbreitert, während
die ursprünglichen Sockel und Schrägkantenkämpfergesims aus Granit wiederverwendet wurden.
Im Spätmittelalter, um 1500, wurde der Chor mit einem auf Eckpfeilern ruhenden Gewölbe ausgestattet. Gleichzeitig wurde zum Westgiebel des Schiffes ein Turm hinzugefügt. Eine Reihe Granitquader vom durchbrochenen Westgiebel
des Schiffes sowie eine Fenstereinfassung, ebenfalls vom Giebel, wurden im Mauerwerk des Turmes
wiederverwendet (vgl. Abb. 12). Der Turmraum, der mit dem Schiff durch eine spitzbogige
Arkade verbunden war, wurde 1800 zur Vorhalle umfunktioniert (vgl. Abb. 17), als man das obere,
stark verfallene Stockwerk des Turmes abriss. Der Eingang zur Vorhalle wurde an der Nordseite als
rundbogige Türöffnung etabliert.
Der Abriss des Turms und die Verlängerung des Schiffsdachs über die Reste hinweg (siehe Abb.15, 16) waren Teil einer Instandsetzung des stark verfallenen und schlecht erhaltenen Gebäudes. Bei der Reparation wurden neue, flachbogige
Fensteröffnungen eingesetzt.
Nach der Verkürzung des Turmes wurde die Glocke in einem freistehenden Stabel aufgehängt,
der beim Chorgiebel stand, bis man 1954 endlich einen neuen Turm baute, was die Gemeinde eigentlich
schon bei einer Restaurierung um 1930 geplant hatte.
†Kalkmalereien.
Neben Spuren vereinzelter mittelalterlicher Strichdekorationen im Gewölbe des Chores gab es ein nachmittelalterliches kalkgemaltes Verzeichnis über die Pfarrer der Kirche im Zeitraum 1514-1749.
Inventar.
Zum ältesten Inventarbestand der Kirche gehören ein Granitaltartisch, der jedoch später umgesetzt wurde, ein romanisches Taufbecken (Abb. 26) des verbreiteten Kelchblatt Typs und die Glocke (Abb. 34), die vermutlich
aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt und damit eines der wenigen bewahrten Beispiele einer Glocke so hohen Alters ist. Aus dem späten Mittelalter stammt das Chorbogenkruzifix (Abb. 29), dessen Arme und Kreuzbaum jedoch
neuere Hinzufügungen sind, während die älteste Taufschale der Kirche (Nr. 1), ein Geschenk aus
moderner Zeit, vermutlich von um 1550 stammt (Abb. 27). Nach dem Knopf zu urteilen stammt der Abendmahlskelch (Abb. 24) möglicherweise auch aus dieser Zeit, wobei allerdings Fuß und Becher später umgegossen wurden. Dies gilt
ebenso für die Patene.
So wie dies bei der Mehrzahl der Kirchen in der Umgebung geschah, so wurden auch hier um 1600 Altarbild (Abb. 20-21) und Kanzel (Abb. 30) erneuert. Die Altarleuchter der Kirche (Abb. 25) wurden 1632 von Gemeindepfarrer Jørgen
Andersen Riber und Gattin Maren Pedersdatter gestiftet, während eine neuere Taufschale (Nr. 2) aus Kupfer vermutlich von 1650 stammt (Abb. 28). Das 18. Jahrhundert ist vor allem durch die Pfarrertafel repräsentiert (Abb. 33), welche
in reich verziertem Rokokostil angefertigt und 1768 von Pfarrer Poul Christian Riis als Ersatz